Sicherheit
In der IG-open Canoe befassen wir uns seit unserer Gründung mit dem Thema Sicherheit. Unter unseren Mitgliedern gibt es nicht wenige, die sich in 1. Hilfe und/oder Wasserrettung extern schulen liessen. An regelmässig durchgeführten Sicherheitstagen geben wir unser Wissen gerne an alle Interessierten weiter. Für uns als IG open Canoe gilt: wir tragen immer Schwimmwesten, auf dem Wildwasser tragen wir eine spezielle Wildwasserweste.
Beim Paddeln gibt es wie bei jeder Sportart keine 100%ige Sicherheit. Sollte trotzdem einmal etwas passieren oder fahren wir an eine Unfallsituation, so ist es am wichtigsten, dass möglichst alle sofort wissen, was zu tun ist.
In diesem Bereich sind Infos zum Thema Sicherheit um und auf dem Wasser in kurzer Form gesammelt. Für vertieftes Wissen sind am Ende des Textes weiterführende Stellen verlinkt.
Bäume / Äste / Hindernisse in der Strömung
Auf bewegtem Wasser sind Hindernisse aller Art die grösste Gefahr. Oft wird die Strömung auf solche Hindernisse hin unterschätzt, oder der Paddler wird vom Hindernis überrascht. Hier ist sehr schnelles Reagieren angesagt, kämpft man bei der Rettung nicht nur mit dem Gewicht des Paddlers, sondern auch mit dem enormen Druck des Wassers.
Rettungen an Hindernissen sind für Hilfspersonen immer mit grossem Risiko verbunden und müssen äusserst umsichtig angegangen/koordiniert werden. Verzichte auf einen selbst durchgeführten Rettungsversuch, solltest du dich damit selbst in Gefahr bringen!
Ertrinken
Vermeintlich die naheliegendste Todesursache des Paddlers? Nein: Meist ist es eine Verkettung ungünstiger Umstände, welche erst zum Ertrinken des Paddlers führt. Wichtig ist es darum, Anzeichen einer solchen Verkettung rechtzeitig zu erkennen und zu handeln.
Fahren in der Gruppe
Eine Gruppe ist immer sicherer als das Paddeln alleine. Es hängt aber sehr von der Gruppengrösse, der Zusammensetzung sowie dem Können der Gruppenteilnehmer ab, wie sicher eine Gruppe unterwegs ist. Selbstverständlich ist es im Notfall von grossem Vorteil, wenn Paddler regelmässig zusammen geübt haben. Dazu bietet sich z.B. ein Wurfsackwerfen in der Pause an. Auch das Absprechen von Zeichen (eindeutig!) VOR der Fahrt ist äusserst wichtig!
Unterkühlung
Sobald wir auf dem Wasser unterwegs sind, haben wir es mit der ständigen Gefahr der Unterkühlung zu tun. Bei Ausfahrten mit unter 10° Lufttemperatur und einer Wassertemperatur von unter 18° kleiden wir uns angemessen mit Neopren oder Trockenanzug.
Wetter
Bei der Tourenplanung gilt, es das Wetter gut einzuplanen. Auf der Tour gilt es, das Wetter ständig zu beobachten und im Zweifelsfalle lieber einmal zu früh als zu spät eine Tour zu unterbrechen oder abzubrechen. Besonders Gewitter mit Blitzen und starken Böen erfordern rasches Handeln! Auf offenen Gewässern haben wir Paddler bei Gewitter/Sturm nichts zu suchen.
Notfall – Ausrüstung
Auf einer Tour sollte jeder Paddler einen Wurfsack, das Handy ( in der Schwimmweste), Messer, Signalpfeife sowie eine Notfallapotheke dabeihaben.
Auf einer Tour ab WW II sollte in jeder Gruppe Notfall - Bergeausrüstung dabei sein. Diese umfasst Schraubkarabiner, Bandschlingen, Prusikschlingen und Seilrollen und lässt sich gut auf alle Teilnehmer verteilen. Wenn jeder etwas dabei hat lässt sich prima kombinieren. Wichtig ist hier selbstverständlich auch wieder das Üben in der Gruppe.
Ausbildung
Eine solide Ausbildung / Schulung hilft, Gefahren frühzeitig zu erkennen. Bei den ersten Versuchen beim Paddeln oder dem regelmässigen Üben helfen wir gerne. Für die weiteren Schritte oder spezifische Wissen zu paddelnahen Themen können wir folgende Organisationen empfehlen:
Kanuschule Versam:
- Paddelkurse für Anfänger und Fortgeschrittene, auch speziell im offenen Canadier
- Sicherheitskurse nach WRT3-Standart
- Tourenleiter-Kurs
- Mehrtägige Ausbildung in Outdoor-1. Hilfe.
Mitglieder, die bei der Kanuschule Versam einen Rescue 3-Kurs besuchen, werden durch die IG finanziell unterstützt. Anfragen können gerne dem Obmann eingereicht werden.
Tourenplanung
Für die Tourenplanung hat unser Mitglied Ruedi Eisenhut ein praktisches "3x3 der Sicherheit" zusammengestellt. Es lohnt sich, nach diesem Muster eine Tour zu planen.
Notfallkarte
Es ist empfehlenswert, sich eine Notfallkarte zu erstellen. Darauf gehört: Name, Vorname, Geburtsdatum, Grösse, Blutgruppe, benötigte Medikamente, besondere Körpermerkmale, Person die im Notfall benachrichtigt werden muss. Alles eingeschweisst (laminiert) und in der Schwimmweste hilft Rettern im entscheidenden Moment enorm!
Was tun bei Bootsverlust
Oli Sennhauser hat zu diesem Thema ein Merkblatt erarbeitet.